Whiteboard zur Lernreflexion in der Oberstufe, wie zum Teufel geht das?
TABLE OF CONTENTS
Was?
Ich möchte, dass meine Schüler*innen im Physik-LK lernen, sich selbst zu regulieren und selbstständig effektive Lernzeiten in ihren Wochenplan einbauen. Wie kriegt man Einblicke, ob das gelingt?
Das Bild zeigt Post-Its, die alle mit kurzen Texten zur Lernreflexion beschriftet sind - was für ein Schatz.
3. Kontext / Problem
Ich hatte einen Podcast mit Ferdinand Stebner gehört und das zum Anlass für ein kleines Vorhaben genommen: Ich gebe im LK Physik keine Hausaufgaben, sondern stelle jede Woche ein Aufgabenpaket zur Verfügung, an dem die Schüler*innen beliebig viel arbeiten können. Nun brauche ich aber Einblicke, was wie funktioniert. Und wenn jemand besonders fleißig ist, soll das auch ruhig sichtbar werden, im Sinne einer kleinen Bühne. Dafür habe ich ein Whiteboard zur Verfügung gestellt, wo sie nach jeder Session einen kurzen Eintrag machen. Die Farbe des Post-Its zeigt, wie reibungsfrei die Bearbeitung war. Total toll - ich sehe immer recht schnell am Farbeindruck, was Phase ist und wir haben konkrete Anlässe über Eifer und Hürden in der Selbstregulation zu sprechen - denn das ist meine erste Erkenntnis: Die Rückmeldungen sind so vielfältig wie die Herausforderung an sich.
- “Ich wollte alle Aufgaben bearbeiten habs aber nicht geschafft.”
- “Ich verstehe in A3 nicht warum sich das nach rechts biegt. Das haben wir doch im Unterricht anders besprichen [LINK zum Stundenbild]
- “Ich habe drei Klausuren geschrieben und bin zu nichts gekommen.”
Wenn alle eintragen, sind die Erkenntnisse gold wert, denn ich richte meine Planung viel stärker an den Bedürfnissen aus (die die Schüler*innen übrigens zum Zeitpunkt der nächsten Stunde manchmal schon wieder vergessen haben, “Bist du sicher, dass ich das da reingeschrieben habe?”) Nun schläft die Partizipation über die Wochen aber immer mehr ein. Nach drei Monaten machen noch 1/5 der Schüler*innen ihren Eintrag. Erst wenn ich aktiv Zeit im Unterricht einräume, füllt sich das wieder. Aber dann habe ich das Gefühl, dass das ist ja nicht der “real shit” ist. Gefragt, ob sie einen Sinn in der Sache sehen, sagen sie ja.